Synthetische Wolle
Diese Art der Wolle ist die günstigste.
Sie besteht meist aus Acryl, Polyacryl, Nylon, Polyester oder künstlicher Seide.
Gut geeignet ist diese Wolle für Deko, Accessoires o.ä., also alles was man benutzt oder anschaut, weniger zum Tragen.
Nicht alle mögen jedoch diesen Stoff auf der Haut, da er nun mal aus Plastik besteht.
Deshalb empfehle ich dieses Garn eher für Sachen, die man nicht an der Haut trägt oder an solchen Stellen, die nicht empfindlich sind.
Vorteile: günstig, formstabil, bunt, wasserabweisend, schwer entflammbar, reißfest, kann in der Waschmaschine gewaschen werden
Nachteile: waschbar bei max. 30°C, Hautverträglichkeit
Wolle mit hohem Anteil an Naturstoffen
Solche Wolle beinhaltet einen hohen Anteil an Baumwolle, Schurwolle, Mohair, Angora, usw.
Sie lässt sich sehr gut verarbeiten und hat eine flexible Form, sodass Kleidungsstücke nicht steif wirken.
Wolle aus natürlichen Stoffen fühlt sich meist sehr schön und geschmeidig an der Haut an.
Vorteile: atmungsaktiv, wärmend im Winter und kühlend im Sommer, nimmt Schweißgeruch weniger an, leicht
Nachteile: geringe Stabilität und Haltbarkeit, schmackhaft für Motten, evtl. kratzig bei Schurwolle
Kleidungsstücke aus Naturgarnen sollten statt gewaschen zu werden eher gelüftet werden. Also raus auf den Balkon oder die Terrasse über Nacht und am nächsten Morgen sollten Sie wieder ein frisches Kleidungsstück haben.
Bei Verschmutzungen bitte nur mit der Hand und sehr vorsichtig waschen bei max. 30°C. Ein spezielles Wollwaschmittle sollte hinzugezogen werden, nicht auswringen, rubbeln oder reiben. Einige Minuten mit dem Waschmittel einweichen und schnell ausspülen. Das Spülwasser sollte die gleiche Temperatur haben.
Im Handtuch leicht die Feuchtigkeit ausdrücken.
Kleidungsstücke liegend im Haus trocknen lassen, am besten auf einem großen Handtuch. Niemals aufhängen.
Bei der Lagerung vor Motten schützen.
Gemischte Wolle
Solche Wolle beinhaltet sowohl Anteile von synthetischen Stoffen, als auch von natürlichen.
Die Eigenschaften werden so kombiniert, dass die Vorteile von beiden Seiten ausgenutzt werden können.
So kann ein Mischgarn sich weich anfühlen und trotzdem stabil und wasserabweisend sein.
Mischwolle bietet meist ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, wenn man schöne und langlebige Sachen herstellen möchte.
Gibt es spezielle Wolle für Stricken oder für Häkeln?
Die Hersteller unterscheiden oft zwischen Strick- und Häkelgarn und benennen diese auch dementsprechend.
Man kann jede Wolle für Handarbeiten nutzen, es ist vollkommen egal.
Wenn ich Socken häkeln / stricken möchte, muss ich das spezielle Sockengarn nehmen oder kann ich auch normale Wolle nehmen?
Man muss nicht die spezielle Wolle kaufen, selbstverständlich kann man auch mit jedem anderen Garn Socken machen.
Besonders toll in der kalten Jahreszeit eignet sich dicke oder flauschige Wolle, da man mit diesem Garn sehr schöne und warme Socken kreieren kann.
Spezielles Sockengarn sollte man verwenden, wenn man die Socken normal anziehen möchte und in Schuhen trägt.
Sockengarn ist stabil und läuft sich nicht so schnell durch.
Typisches Sockengarn beinhaltet 75% Schurwolle und 25% Polyacryl.
Wenn man günstigere Wolle findet, die die gleichen Garnanteile besitzt, kann man diese selbstverständlich genauso als Sockengarn einsetzen.
Alpaka
Alpaka Wolle kommt von dem Alpaka-Kamel aus den Anden.
Die Wolle soll 5 Mal wärmer sein als Schurwolle und für Allergiker geeignet sein, da es kein Lanolin enthält.
Alpaka soll sich noch weicher anfühlen, als Merinowolle und sie soll kein Pillingeffekt aufweisen.
Aus diesem Garn kann nahezu alles gefertigt werden.
Angora
Angorawolle kommt vom Angorakaninchen und zählt zu den weichsten Wollsorten.
Diese Kaninchen werden selten gezüchtet, so ist die Wolle meist viel teurer, als übliches Garn.
Diese Wolle ist sehr leicht, einfach zu verarbeiten, haart jedoch sehr.
Viele Kontaktlinsenträger oder Allergiker haben beim Tragen und beim Verarbeiten von Kleidunsstücken Probleme.
Angora Wolle sollte nicht gebürstet werden, die Häärchen stellen sich ganz alleine durch die Körperwärme auf oder man steckt das Kleidungsstück vorher in eine Plastiktüte und schüttelt diese.
Bitte Sonneneinstrahlung vermeiden.
Baumwolle
Dieses pflanzliche Garn werden die meisten von euch kennen. Es wird industriell hergestellt, ist sehr strapazierfähig und besonders gut für Topflappen geeignet.
Baumwolle ist sehr saugfähig und nimmt sowohl Wasser, als auch Öl auf und kann dies wieder abgeben.
Es hat ein geringes Allergiepotential und ist hitzebeständig.
Man kann es bei hohen Temperaturen (kochfest) in der Waschmaschine reinigen.
Baumwolle kann nicht gefilzt werden.
Das Garn wird meist für Kleidungsstücke der wärmeren Jahrestage genutzt.
Cashmere
Ein hochwertiges und angenehmes Garn, das von der Cashmere-Ziege gewonnen wird. Es wird aus der Unterwolle rausgekämmt und ist sehr weich und fein.
Da dieses Garn sehr teuer ist, wird es häufig als Mischgarn angeboten.
Das Garn kann nach der Verarbeitung gebürstet werden.
Lammwolle
Auch Jährlingswolle, Erstlingswolle oder lambswool.
Hierbei handelt es sich um Schurwolle, jedoch von max. 12 Monate alten Schafen.
Die Wolle ist noch fein und empfindlich, da sie noch nicht abgerundet ist.
Man verwendet dieses Garn für etwas edlere Handarbeiten.
Merino
Diese Wolle stammt vom Merinoschaf und zählt zu den edelsten Schafswollsorten.
Das Gewebe ist sehr dicht und soll das 3fache an Feuchtugkeit speichern können im Vergleich zu Schurwolle.
Die Merino Wolle kratzt deutlicher weniger auf der Haut und wärmt sogar im nassen Zustand. Sie ist geruchsneutral, auch nach mehrmaligem Tragen.
Mohair
Dieses Garn wird von der Angora-Ziege gewonnen.
Es zählt als das leichteste Garn.
Mohair wird in Altersstufen eingeteilt, je nachdem in welchem Alter die Ziege geschoren wurde.
So gibt es z.B. Kid Mohair, Young Goat Mohair und Adult Mohair.
Kid ist hierbei das jüngste Garn und somit das feinste.
Mohair Handarbeiten können gebürstet werden.
Wenn sich kleine Knötchen bilden, sollten diese ganz sorgfältig rausgebürstet werden.
Schurwolle
Diese Wolle werden ebenfalls viele kennen, da es sehr verbreitet ist und gute Eigenschaften mitbringt.
Schurwolle kommt vom lebenden "normalen" Schaf. Sie ist schmutzabweisend, der Schmutz bleibt also nur oberflächlich haften und sie ist geruchsneutral, nimmt also den Schweißgeruch nicht an.
Hier kann man den Schmutz durch Ausschütteln und Lüften beseitigen.
Bei größeren Verschmutzungen die Reinigungs-Hinweise zu Naturgarnen (siehe oben) beachten.
Das Garn wirkt wärmend im Winter und kühlend im Sommer, da es Feuchtigkeit aufnehmen, speichern und wieder abgeben kann.
Schurwolle ist knitterarm, da es elastisch ist.
Unverarbeitet fühlt sich die Wolle meistens kratzig an.